Wasserkocher aus Glas im Test: ohne Plastik und BPA-frei?
Auf den oberen Plätzen gab es ein Kopf an Kopf rennen zwischen dem 1,7 Liter Tefal Wasserkocher und dem etwas kleineren 1,5 Liter Wasserkocher von Philips. Etwas abgeschlagen liegen WMF Lono und der Wasserkocher mit LED Beleuchtung von Russell Hobbs. Warum die beiden nicht mit den oberen mithalten können? Mehr dazu im Testbericht.
Hochwertige 1,5 – 1,7 Liter Glaswasserkocher im Vergleich
Keiner der von uns getesteten Produkte sind 100 Prozent plastikfreie Wasserkocher, jedoch kommt bei den meisten das Wasser nur mit dem Kunststoff am Deckel und am Ausguss in Berührung. Die Verarbeitung ist bei allen vier Modellen sehr gut. Auch optisch wurden die Materialien Kunststoff, Edelstahl und Glas gut aufeinander abgestimmt. Auf den Heizelementen sind alle Kocher um 360° drehbar, was auch Linkshändern eine uneingeschränkte Nutzung möglich macht. Die Unterschiede der Wasserkocher aus Glas sieht man dann vor allem im Praxistest.
Tefal KI7208
Der 1,7 Liter fassende Wasserkocher von Tefal hat uns bereits mit dem ersten Eindruck begeistert. Die Verarbeitung von Glas, Edelstahl und Kunststoff wirken im Zusammenspiel sehr wertig. Die Einhandbedienung gelingt ganz einfach per Knopfdruck und der Deckel schwingt sofort bis zum Ende auf. Interessant ist auch, dass der Kalkfilter bei Tefal am Deckel angebracht ist und nicht wie sonst üblich am Ausguss. Dieser besteht ebenfalls aus Glas und bringt das Wasser absolut tropffrei in die Tasse.
- Der Tefal Glas-Wasserkocher überzeugt durch das Zusammenspiel von hochwertigen Materialien wie Edelstahl und Schott Glas und...
- Kapazität: 1,7 Liter
- Kabellos, 360 Sockel für Rechts- und Linkshänder leicht zu bedienen
Den besten Kalkfilter besitzt der Wasserkocher WMF Lono
Der 1,7 Liter WMF Wasserkocher Lono kann mit dem hochwertigsten Kalkfilter glänzen. Dieser ist wie auch der Rest des Wasserkochers aus Cromargan gefertigt und damit deutlich aufwendiger in der Produktion als bei den Kunststofffiltern der anderen Hersteller. Leider konnte WMF auch nicht komplett auf Plastik verzichten. Hier sind neben dem Wasserkocher von Philips aus der Viva Collection auch die Maschen am großflächigsten.
Tefal und Russell Hobbs können durch das feine Netz den meisten Kalk auffangen. Eine Besonderheit gibt es beim Tefal KI7208 Wasserkocher. Hier ist der Filter nicht am Ausguss, sondern am Deckel befestigt und kann nicht abgenommen werden. Damit ist ein kunststofffreier Ausguss nur möglich, wenn man den Deckel geöffnet lässt. Auch die Reinigung wird dadurch erschwert. Bei allen anderen Modellen kann der Filter herausgenommen werden. Das finden wir äußerst praktisch, denn zum einen wird die Reinigung erleichtert, zum anderen schafft es die Möglichkeit einen plastikfreien Ausguss zu schaffen.
In Sachen Ausguss ist uns nur der Wasserkocher mit LED Beleuchtung von Russell Hobbs 21600-57 aufgefallen. Nicht nur weil dieser komplett aus Kunststoff gefertigt ist, sondern auch wegen der geringen Größe. Das Wasser fließt hier deutlich langsamer, weshalb wir dazu neigen, den Wasserkocher schräger zu halten, dann tritt das Wasser jedoch durch den Rand am Deckel. Die große Öffnung ermöglicht ein einfaches Einfüllen ist beim Ausgießen aber nicht mehr praktisch.
Die Wasserkocher von Philips und WMF haben einen breiten Ausguss aus Edelstahl. Philips hat hier gegenüber dem Lono Modell in Sachen Optik das nachsehen. Denn dieser wurde am Rand angeschweißt und nicht aus einem Stück gefertigt.
Auch beim Wasserkocher mit Glasausguss den Tefal bietet, sind uns keine Nachteile aufgefallen. Präzise und tropffrei läuft das Wasser in die Tasse.
Glaswasserkocher: Große Unterschiede bei den Wasserstandsanzeigen
In Sachen Alltagstauglichkeit und Energieersparnis haben uns die Modelle von Philips und Russell Hobbs am besten gefallen. Was hier auffällt: Beide haben eine minimum Anzeige für nur eine Tasse Wasser. Wer sich öfter mal eine Tasse Tee macht, anstatt einer Kanne, kann damit die Menge genau abmessen – das spart Strom und Wasser. Im Vergleich hat Philips gegenüber Russell Hobbs die Nase vorne. Zum einen sind die Anzeigen besser lesbar, zum anderen ist die komplette Anzeige durch Mengenangaben per Tasse ausgestattet. Das erinnert an eine Kaffeemaschine, wir finden es in der Alltagsnutzung aber deutlich praktischer als die gängigen Liter Angaben. Auf diese verzichtet Philips nicht ganz. Hier wird zusätzlich 1 Liter und die maximale Menge 1,5 Liter angegeben.
Russell Hobbs hat hier also in Sachen Praxistauglichkeit das Nachsehen und auch optisch passt die grüne Anzeige nicht zum Rest des Kochers. Die Wasserstandsanzeige hat vom Design Tefal am besten gelöst. Hier lassen sich dank der großen und schwarzen Ziffern die Anzeige sehr gut ablesen. Noch dazu sind sie seitlich am Rand angebracht, also sehr unauffällig und passen sich damit dem zeitlosen Design an. Der Wasserkocher WMF Lono hat hier eindeutig das Nachsehen. Die kleinen weißen Ziffern, sind zwar unscheinbar aber auch beim Einfüllen schwer lesbar.
Wasserkocher mit LED Beleuchtung – Kontrollschalter im Test
Die Schalter sind alle mit einem Kontrolllicht ausgestattet, jedoch sieht man dieses bei WMF nur wenn man vor das Ende des Schalters guckt. Etwas unpraktisch, andererseits hört man natürlich auch schnell, wenn der Wasserkocher an ist. Vom Licht her empfinden wir den 1,5 Liter Wasserkocher aus Glas von Philips am angenehmsten. Das rot fällt auf ist aber in einer angenehmen Stärke. Der 1,7 Liter Wasserkocher von Tefal ist hier eine Spur zu grell, das blaue Licht sticht beim direkten hinsehen in den Augen und passt auch optisch nicht in das ansonsten edle Konzept des Wasserkochers. Russell Hobbs hat hier eine Besonderheit im Vergleich zu den anderen Wasserkochern. Wenn dieser eingeschaltet ist leuchten LEDs am unteren Rand. Es gibt zwar keinen Farbwechsel, den haben wir aber auch nicht vermisst. Das Blau passt gut zum Wasser und gibt tolle Lichtreflexe.
Wasserkocher mit ergonomischem Griff
Die Griffe sind bei allen Wasserkochern ähnlich und aus Plastik gefertigt. Durch die geschwungene Form liegen sie sehr gut in der Hand. Hier liegt nur WMF hinten, denn der Griff geht geradewegs hinunter und da bemerkt man den Unterschied beim Tragen deutlich. Gerade wenn der Wasserkocher gefüllt ist, ist die Handhabung weniger angenehm als bei der runden Form.
TIPP Glaswasserkocher sollte man auch regelmäßig reinigen, denn die Kalkablagerungen sind hier schnell zu sehen. Zum einen bietet sich hier WMFs Produkt Cromargol an, was für sämtliche Hersteller verwendet werden kann. Es gibt aber auch günstige und zuverlässige Hausmittel zum Wasserkocher entkalken.
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Nobody’s Perfect: Wasserkocherdeckel mit Stärken und Schwächen
Alle Glaswasserkocher funktionieren per Einhandbedienung über einen Knopf am Griff. Wenn man diesen drückt, schwingt der Deckel auf. Hier konnten wir bei allen Wasserkochern Stärken und Schwächen erkennen. WMF Lono hat mit Abstand am wenigsten Plastik im Deckel verarbeitet, leider fällt die Öffnung recht klein aus. Ebenfalls rastet er schwieriger ein, als die anderen, hier braucht man den richtigen Schwung und Druck damit er geschlossen bleibt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und zeigt sich nur im direkten Vergleich.
Der Glaswasserkocher von Russell Hobbs hat die größte Öffnung. Leider ist er, wie oben beschrieben, auch nicht ganz dicht. Wir mussten den Knopf stärker drücken als bei den anderen Modellen bis er aufschwingt. Der Deckel von Philips HD9340/00 bietet eine große Öffnung, schließt sehr gut und ist nach dem Kochen nicht heiß. Der einzige Nachteil: Beim Öffnen schwingt er nicht bis zum Ende auf, das letzte Stück erfolgt im Schneckentempo.
Der Tefal Wasserkocher ist mit der Konstruktion gut durchdacht. Über den Plastikpunkt auf dem Deckel kann man ihn auch dann gut schließen und berühren, wenn sich das Edelstahl durchs Kochen erhitzt hat. Die Öffnung an sich ist auch absolut ausreichend. Etwas nervig kann auf Dauer der Kalkfilter werden, der am Deckel sitzt und so Raum zum Einfüllen nimmt.
Fast plastikfreie Wasserkocher
Bei allen Wasserkochern aus Glas kommt das Wasser mit Plastik in Berührung. Das liegt zum einen an den Kalkfiltern, die sich zwar zum Teil herausnehmen lassen, aber dann wäre da noch der Deckel. Bei allen Wasserkochern konnten wir nach der ersten Nutzung einen starken Plastikgeruch aus dem Inneren vernehmen. Das ist beim ersten Gebrauch zwar normal und das Wasser im Teeglas roch neutral, wer aber lieber auf einen komplett plastikfreien Wasserkocher setzt, kann ebenfalls fündig werden.
Die Testergebnisse im Überblick
Schwerpunkte im Test | Industrie- Durchschnitt |
Testgerät |
Tefal KI7208
|
21 |
26
|
Philips HD9340/00 Viva Collection
|
21 |
24
|
Russell Hobbs 21600-57
|
21 |
22
|
WMF Lono
|
21 |
22
|
Fazit – Die Wasserkocher aus Glas von Tefal und Philips überzeugen
Letztendlich meckern wir hier auf hohem Niveau, von daher können wir grundsätzlich alle Wasserkocher weiter empfehlen. Besonders positiv sind uns aber die Wasserkocher von Philips und Tefal aufgefallen. Hier stimmen Ausguss, Deckel und die Wasserstandsanzeige. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig und wirklich negativ sind uns nur Kleinigkeiten aufgefallen.
- Der Tefal Glas-Wasserkocher überzeugt durch das Zusammenspiel von hochwertigen Materialien wie Edelstahl und Schott Glas und...
- Kapazität: 1,7 Liter
- Kabellos, 360 Sockel für Rechts- und Linkshänder leicht zu bedienen
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Etwas abgeschlagen sind hier die 1,7 Liter Glaswasserkocher von WMF und Russell Hobbs. Letzterer kann durch eine gelungene LED Beleuchtung Punkten, ist aber von der Verarbeitung am schwächsten aufgefallen. Hier wackelt der Deckel leicht, wenn man daran rüttelt und der Plastikausguss hätte vermieden werden können.
WMF Lono glänzt hingegen mit der geringsten Kunststoffverarbeitung, besitzt aber viele kleine Schwächen: die kleine Deckelöffnung, die kaum leserliche Wasserstandsanzeige, der nicht ergonomische Griff. Außerdem wackelt der Wasserkocher auf dem Heizelement hin und her, was wir an der großen Höhe vermuten. Das ist zwar nur leicht, aber fällt im Vergleich zu den anderen Kochern auf. Abgesehen von der überaus hochwertigen Verarbeitung hat der 1,7 Liter Wasserkocher WMF Lono einfach zu viele Schwächen um den hohen Preis von 80 Euro rechtfertigen zu können.
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Immer noch nicht sicher, welches der richtige Wasserkocher ist? Wir haben alle Wasserkocher im ausführlichen Test: Tefal KI7208, PhilipsHD9340/00, Russell Hobbs 21600-57. Den Lono Wasserkocher haben wir mit weiteren WMF Edelstahlwasserkochern getestet. Hier konnte er den ersten Platz belegen.