Holzherd – Funktionsweise, bauliche Voraussetzungen und Leistung
Früher hat man in privaten Räumen oft mit einem Holzherd gekocht und geheizt. Dann kamen elektronische Herde und verdrängten die traditionellen Holzherde. Heutzutage nutzen wieder mehr Menschen klassische Holzöfen, denn das Kochen und Backen mit Feuer hat einige Vorteile.
Aber was ist eigentlich ein Holzherd und wie funktioniert er? Kann man mit einem Holzherd auch Räume heizen, und was ist ein wasserführender Holzherd? Und worauf muss man bei der Zulassung durch den Schornsteinfeger achten, und welche Leistung sollte ein moderner Holzherd haben?
Ein Holzherd hat eine Brennkammer, in der Holz verbrannt wird. Dann gibt es einen Aschekasten und ein Ofenfach, in dem man backen und kochen kann. Die Hitze der Kochfläche wird mit gusseisernen Ringen geregelt, und die Temperatur lässt sich mit Luftreglern steuern. Mehr Sauerstoff bedeutet mehr Hitze. Auch die Menge des verwendeten Holzes beeinflusst die Hitze
Ein Holzherd erreicht höhere Temperaturen als ein Ceranfeld, was das Anbraten und Warmhalten von Speisen nicht immer erleichtert. Viele Modelle haben ein Thermometer, damit man die Temperatur im Auge behalten kann. Eine Übersicht ganz unterschiedlich ausgestatteter Modelle moderner Holzherde findest du unter feuerdepot.de/holzherd.
Die Zulassung durch den Schornsteinfeger
Jeder Holzherd benötigt einen Rauchgasanschluss und einen Schornstein, um die entstehenden Gase sicher abzuleiten. Die genauen Regeln und Vorschriften hängen vom Modell und dem Wohnort ab, daher sollte man sich vor dem Kauf mit dem Schornsteinfeger in Verbindung setzen.
Da es sich um eine Feuerstätte handelt, gilt die Feinstaubverordnung für kleine bis mittlere Öfen der Bundesimmissionsschutzverordnung, kurz BImSchV. Sie dient dem Umweltschutz und der Aufrechterhaltung der gültigen Sicherheitsstandards.
Die Vorschriften beziehen sich auf die folgenden Bereiche:
- die Feuerstätte,
- das Rauchrohr,
- die Mündung des Schornsteins,
- den Rauchabzug,
- den Aufstellraum.
Zugelassen werden ausschließlich Holzherde nach DIN 18891 oder der europäischen Norm EN 13240. Je nach Wohnort können weitere Auflagen gelten. Ein Beispiel ist die Feuerungsverordnung, die von Bundesland zu Bundesland variieren kann.
Teil der Vorschriften sind die Sicherheitsabstände zu brennbaren Bauteilen, Wänden und weiteren Gegenständen. Die Hersteller selbst sprechen ebenfalls Hinweise zum Mindestabstand aus. Diese finden sich in der Bedienungsanleitung und der Leistungserklärung.
Weiterhin ist zu beachten, dass der Holzherd auf einem feuerfesten Untergrund platziert werden sollte. Die Verordnung schreibt einen Funkenschutz vor, der die Maße des Herdes übertreffen muss.
Pro Kilowatt Heizleistung muss ein Raum von 4 Kubikmetern einkalkuliert werden. In einigen Fällen rät der Schornsteinfeger zu einer Verbrennungsluftzufuhr.
In Passivhäusern dürfen ausschließlich raumluftabhängige Holzöfen mit einer DIBt-Zulassung genutzt werden. So wird verhindert, dass der Sauerstoffgehalt im Aufstellraum sinkt.
Das Ofenrohr muss aus einem brandsicheren und langlebigen Material bestehen und mindestens 2 Millimeter dick sein. Denn die Rohre können hohe Temperaturen erreichen.
Das Rohr sollte einen Mindestabstand zu allen entflammbaren Bauteilen aufweisen. Dieser beträgt 40 Zentimeter. Weiterhin darf die Führung keine Hohlräume passieren, die schwierig zu erreichen sind.
Damit Verbraucher einen Holzherd betreiben können, muss auch der Schornstein gewisse Voraussetzungen erfüllen. So sollte dieser beispielsweise groß genug ausfallen und den Abstand zu brennbaren Materialien von mindestens 5 bis 10 Zentimetern einhalten. Obendrein muss die Verkleidung gemäß der Versetzanleitung ausfallen, die der Hersteller vorgibt.
Der Holzherd sollte regelmäßig gereinigt und kontrolliert werden. So stellen Nutzer sicher, dass das Gerät die Sicherheitsstandards erfüllt.
Welche Leistung sollte mein Holzherd haben?
Raumluftabhängige Holzherde setzen voraus, dass genügend Sauerstoff im Aufstellraum vorhanden ist. Pro Kilowatt und Stunde sollten 4 Kubikmeter Raumvolumen zur Verfügung stehen.
Des Weiteren muss die Leistung auf die Raumgröße abgestimmt werden. Mit 1 bis 2 Kilowatt kann ein wasserbetriebener Holzherd in der Regel eine Raumgröße von 10 Quadratmetern erwärmen.
Fazit
Zusammengefasst sind moderne holzbefeuerte Herde wieder beliebt, weil sie eine gemütliche Atmosphäre schaffen und umweltfreundlich sind. Ein wasserführender Holzherd kann das ganze Haus heizen, ist aber auch von einer Stromversorgung abhängig. Bevor man einen Holzherd anschafft, sollte man in jedem Fall den Schornsteinfeger konsultieren und die geltenden Vorschriften beachten.