Entsafter Test: Gastroback Vital Juicer Pro

Wir haben den Vital Juicer Pro 40117 von Gastroback getestet und sind begeistert. In kürzester Zeit erhält man eine hohe Saftausbeute aus Obst und Gemüse. Dann kann man auch über die kleineren Schwächen hinweg sehen.
- 700 Watt Multi-Motor
- XL-Einfüllschacht mit 75 mm Durchmesser
- Entsaftet ganze Früchte in wenigen Sekundengroßer Einfüllschachtkein Vorschneiden
Lieferumfang des Gastroback Entsafters
Der Vital Juicer Pro besteht aus sieben Teilen, die sich nach etwas Übung leicht zusammenbauen lassen. Außerdem ist eine Anleitung in deutsch und englisch samt Rezepten dabei.
Der Motorteil mit An- und Ausschalter ist auf der Unterseite mit vier Saugnäpfen als Füße ausgestattet, die rund um die Lüftungsschlitze angebracht sind. Der 700 Watt starke Motor schafft 18.500 Umdrehungen in der Minute.
Auf der Rückseite befindet sich das 1,4 Meter lange Kabel. Auf den Unterbau werden die beiden Aufsätze montiert, sowie das Sieb aus Edelstahl. Seitlich wird der Tresterbehälter, welcher Platz für 1,25 Liter Abfall bietet, eingeschoben. Außerdem gibt es einen Stopfer und einen Messbecher mit 0,5 Liter Fassungsvermögen. Aufgebaut bringt der Entsafter eine Größe von 16,8 x 39,6 x 20,6 cm mit sich.

Der Aufbau des Vital Juicer Pro
Der Aufbau ist erstmal etwas knifflig. Zwar gibt die Anleitung genaue Hinweise, aber am Anfang brauchten wir doch etwas länger um die Schritte richtig durchzuführen. Der schwarze Aufsatz wird schräg platziert und nach rechts gedreht bis er einrastet. Das gelingt noch ohne Probleme.
Das Sieb muss richtig in den Rillen sitzen, was für uns nicht immer leicht zu erkennen war. Hier mussten wir manchmal etwas länger rum probieren, bis es wirklich eingesunken ist. Ob das Sieb richtig sitzt oder nicht, findet man spätestens heraus, wenn der durchsichtige Aufsatz dazu kommt. Dieser passt nämlich nicht drauf, solange das Sieb zu weit nach oben steht. In Sachen Sicherheit ist das positiv anzumerken, sonst würde einem womöglich Sieb samt Messer um die Ohren fliegen. Also noch mal raus nehmen, etwas ausprobieren, und in beide Richtungen drehen, bis es ein Stück einsinkt.
Etwas fummelig ist es gerade zu Anfang mit den verschiedenen Aufsätzen. Der durchsichtige Deckel kommt versetzt drauf, jetzt wird erst der Tresterbehälter eingeschoben und dann beides zusammen nach rechts gedreht bis es einrastet. Hiermit hatten wir zunächst ein paar Probleme.
Da hilft nur Nerven bewahren. Wenn man es ein paar mal gemacht hat, weiß man worauf zu achten und danach gelingt der Aufbau auch recht zügig. Bis auf das Sieb, das bleibt beim rumprobieren. Das Video zeigt, wie der Aufbau funktioniert.
Unsere Erfahrungen mit dem Gastroback Entsafter
Die Bedienung ist sehr leicht, denn es gibt nur einen An- und Ausschalter. Das heißt auf verschiedenen Geschwindigkeitsstufen wird bei diesem zentrifugal Entsafter verzichtet. Der Schalter ist sehr gut im rechten, unteren Bereich platziert. Denn auch wenn man an den Aufsätzen hantiert oder das Gerät zusätzlich festhalten möchte, kommt man in der Regel nicht aus Versehen an den Knopf.
Zu den Füßen, alias Saugnäpfen, haben wir ein zwiespaltiges Verhältnis. Zum einen bieten sie einen wirklich sehr festen Stand auf glatten Oberflächen. Selbst wenn der Entsafter mal etwas rutscht, kann man ihn andrücken und dann hält er in der Regel sehr gut. Was dann aber etwas nervig sein kann, ist ihn wieder zu lösen, um ihn woanders zu platzieren. Dann mussten wir erstmal Kraft aufwenden, bevor sich das Gerät mit einem Ruck löst. Besonders nervig, wenn man am Ende des Entsaftens den Vital Juicer leicht kippen möchte, um auch den letzten Rest heraus zu bekommen.
Hier muss man wohl abwägen, was einem wichtiger ist: Super fester Stand oder Flexibilität.
Besonders toll ist, dass der Vital Juicer Pro schnell arbeitet und für harte und weiche Obst- und Gemüsesorten geeignet ist. In der Anleitung finden sich auch Hinweise über die Anwendung bei einigen Sorten. Irreführend ist hier, das zum einen gesagt wird, nicht essbare Teile, vor allem Kerne sollen entfernt werden und im nächsten Absatz steht: Äpfel können in einem Stück eingefüllt werden. Hier wäre eine kleine Auflistung der gängigen Obstsorten und der empfohlenen Verarbeitung wünschenswert gewesen.
Grundsätzlich ist die Anleitung, die auf Deutsch und Englisch erhältlich ist aber sehr ausführlich. Text und Bilder helfen beim Aufbau, es gibt schnelle Hilfe für mögliche Störungen, Tipps für Nutzung und Reinigung und außerdem ein Rezeptheft für Säfte aber auch herzhafte Speisen. Ob dafür ein Entsafter unbedingt genutzt werden muss, sei dahin gestellt, es regt aber zum Experimentieren beim Kochen an.
Entsaften mit dem Vital Juicer Pro
Saft mit Fruchtfleisch
Wie auch im Video zu sehen ist, setzt sich über dem klaren Saft eine schaumige Masse ab. Hier ist sehr feines Fruchtfleisch enthalten. Entweder kann man das durch ein zusätzliches Sieb abgießen, dann ist die Ausbeute aber geringer oder einfach mittrinken, was auch sehr lecker ist.
Wir haben den ausgepressten Orangensaft einen Tag im Kühlschrank stehen lassen. Danach ist der Schaum sehr fest geworden, so dass man ihn nicht einfach so trinken konnte. Er ließ sich aber super in den unteren Saft einrühren und da ähnelte die Konsistenz sehr stark einem Smoothie und ist gleichzeitig schön kalt. Wer lieber Säfte ganz ohne Fruchtfleisch trinkt, sollte lieber nach einer Saftpresse ausschau halten. Ob andere zentrifugal Entsafter auch so viel Fruchtfleisch durchlassen, wie der Gastroback Entsafter, wissen wir nicht, aber als Nachteil würden wir es auch nicht bewerten.

Äpfel entsaften
Wir haben zwei grüne Äpfel in den Entsafter gegeben. Laut Beschreibung sollen alle nicht essbare Teile zuvor entfernt werden. Die Kerne haben wir raus geschnitten, die Schale dran gelassen. Gastroback wirbt mit einem extra großen Einfüllschacht, dieser besitzt beim Vital Juicers Pro einen Durchmesser von 7,5 cm und ist damit im durchschnittlichen Bereich. Werbetechnisch ist das also etwas irreführend, uns hat er dennoch völlig ausgereicht.
Auf dem Schacht ist ein ganzer Apfel abgebildet, den bekommen wir aber beim besten Willen nicht hinein. Da dieses Obst recht hart ist und sich schneller verkantet, empfehlen wir geviertelte Stücke rein zu geben. Zwei Äpfel haben ca. 200 ml Saft ergeben. Mit der Menge waren wir zufrieden und geschmeckt hat es auch.
Orangen entsaften
Getestet haben wir außerdem Blutorangen. Diese sind etwas kleiner als normale Orangen, besitzen aber auch einen süßlicheren Geschmack. Die äußere Schale muss grob entfernt werden, dann kann man sie halbiert oder geviertelt in den Entsafter geben. Vier Blutorangen haben 400 ml Saft ergeben.
Kleiner Tipp: Die Orangen vorher kurz in den Kühlschrank legen, dann kommen sie gekühlt aus dem Entsafter und schmecken noch erfrischender.
Granatapfel entsaften
Granatäpfel schmecken nicht nur gut, sondern sind auch super gesund. Hier ist das Zubereiten aber etwas aufwendiger. Wenn man den Granatapfel zuvor auf einem Brett rollt, lösen sich anschließend die Kerne leichter ab. Schon beim Aufschneiden verliert er viel Saft, also den möglichst noch versuchen aufzufangen. Mit einem Löffel haben wir dann die Kerne gelöst und in einer Schale aufgefangen. Die Kerne werden dann in den Einfüllschacht des Entsafters gegeben. Ein Granatapfel hat ca. 150 ml Saft ergeben.
Unser persönlicher Lieblingssaft: (Blut-)Orange-Granatapfel. Die beiden Sorten ergänzen sich perfekt, die süße Orange passt sehr gut zum oftmals leicht bitteren Geschmack des Granatapfels.
Gemüse entsaften mit dem Gastroback Vital Juicer Pro
Getestet haben wir zwei Karotten, die wir zuvor geschält und die Enden entfernt haben. In der Anleitung findet man den Hinweis sie mit der dünnen Spitze nach oben in einem Stück einzufüllen. Das Entsaften gelingt auch bei hartem Gemüse sehr zügig. Zwei Karotten, mittlerer Größe, haben 100 ml Saft ergeben.

Was uns beim Entsaften aufgefallen ist
Der Vital Juicer Pro kann maximal 7 Minuten am Stück in Betrieb genommen werden, danach benötigt er eine kurze Abkühlungspause. Sieben Minuten sind aber schon eine ganze Menge im Saftbereich, immerhin können damit laut Informationen des Herstellers, 10 kg Äpfel oder Möhren entsaftet werden. Da man zwischen durch ja ohnehin nachfüllen muss, wird er sowieso immer wieder ausgestellt.
Positiv anzumerken ist noch, dass der Ausguss direkt am Boden angebracht ist, sodass wirklich kaum Saft im Behälter übrig bleibt. Auch die Höhe des Ausgusses ist angenehm in der Handhabung. Er sitzt auf 17 cm Höhe, das heißt ein herkömmlicher Messbecher oder ein 0,4 – 0,5 Liter Glas finden in der Regel darunter Platz.
Verbesserungswürdig ist die Form des Ausgusses, denn dieser kann ganz schön spritzen. Einige Tropfen des Saftes landen auf der Arbeitsfläche, am Gerät selbst und können auch auf die Kleidung gelangen. Das sind zwar nur geringe Mengen, wünschenswert wäre eine Verbesserungen dennoch. Uns ist aufgefallen, dass der viel gegen den oberen Rand des Messbechers spritzt, das heißt bei einem niedrigeren Gefäß würde wahrscheinlich einiges daneben gehen.

Wie im Video zu hören ist, ist der Gastroback Entsafter nicht gerade leise. Da das entsaften aber recht zügig geht, fanden wir die Lautstärke nicht störend. Leider haben wir zur Zeit auch noch keine Vergleichsmöglichkeit zu anderen Geräten.
Was uns nicht gestört hat, für andere Verbraucher aber ein Nachteil sein könnte: Es gibt keine Geschwindigkeitsstufen. Der Entsafter kann nur an oder ausgeschaltet werden und läuft dann auf höchster Stufe. Da wäre eine Einstellungsmöglichkeit sicherlich gut gewesen, grundsätzlich entscheidet man sich aber ohnehin zwischen Slow Juicer und zentrifugal Entsafter. Bei Letzterem kommt es eben auf Power an. Und die hat der Vital Juicer Pro auch nur mit einem Schalter.
Was ebenfalls praktisch ist: Im Gastroback Shop können die einzelnen Teile nachgekauft werden. Das finden wir vor allem für das Sieb sehr praktisch, denn irgendwann werden sich auch die Messer abnutzen. Hier kann das Sieb für 12 Euro nachgekauft werden.
Der Abbau und die Reinigung
Ein wenig Saft bleibt immer schwarzen Aufsatz übrig. Da hilft es den Entsafter leicht nach vorne zu kippen (wenn es die Saugfüße zu lassen), ansonsten wird es später etwas kleckern. Wenn man das Sieb herausnehmen möchte, immer erst den unteren Teil herausdrehen und beides zusammen entnehmen, jetzt lässt sich das Sieb entweder herauskippen oder am Rand hochheben. Die Messer sind wirklich sehr scharf, was gut für die Früchte ist aber schlecht für die Finger. Hier auch bei der Reinigung gut aufpassen. Durch das breite Sieb hat man aber genug Möglichkeiten in der Handhabung ohne Verletzungsgefahr.
Erfahrungen zur Reinigung
Die Reinigung gelingt recht zügig. Der Aufsatz lässt sich mit einem feuchten Lappen einfach abwischen. Die meisten Überreste sammeln sich im Tresterbehälter, vieles bleibt auch an dem durchsichtigen Aufsatz hängen. Beides lässt sich aber leicht entnehmen und anschließend auswaschen. Wichtig ist mit der Reinigung so schnell wie möglich zu beginnen, denn wenn die Reste erstmal antrocknen ist es schwieriger sie zu entfernen, so braucht es aber nur einen Schwamm und Wasser mit Spülmittel.
Etwas unangenehm sind die zum Teil doch recht scharfen Kanten des Plastiks. Verletzen kann man sich hier zwar nicht, aber in der Handhabung drücken sie unangenehm. Für den Preis finden wir das noch in Ordnung und eine richtige Einschränkung ist es nicht. Verbesserungspotenzial ist aber vorhanden.
Unserer Erfahrung nach gelingt das Reinigen des Siebs am besten mit einer Spülbürste. Schnell kann man damit auch Reste aus dem sehr feinen Sieb befreien. Laut Hersteller lassen sich alle Teile auch im Geschirrspüler reinigen. Damit haben wir keine Erfahrungen. Zur Schonung der Messer empfiehlt sich grundsätzlich jedoch das Abwaschen mit der Hand. Im Geschirrspüler können diese nämlich schneller abstumpfen.
Fazit: Wir empfehlen den Vital Juicer Pro von Gastroback

Der Entsafter Vital Juicer Pro leistet wofür er geschaffen wurde. Eine einfache Bedienung und eine sehr gute Saftausbeute können hier überzeugen. Alles in einem wirkt er robust.
Die Lautstärke ist gut auszuhalten, auch wenn man hier vielleicht noch Verbesserungspotentzial hat. Der Ausguss spritzt ein wenig, was hohe Gefäße gut auffangen, aber auch hier könnte man sich noch verbessern. Die scharfen Messer können überzeugen und das feine Sieb, hält die meisten Obstreste draußen.
Etwas Schade ist, dass so viel Plastik in der Herstellung verwendet wurde. Das Design ist zwar ansprechend und das Plastik geruchs- und geschmacksneutral, aber gerade in Sachen Nachhaltigkeit ist weniger Kunststoff mehr. An sich sind die Materialien hochwertig gearbeitet und wir denken, wir haben hier eine lange Lebensdauer, aber die inneren Kanten sind nicht abgerundet, was hier noch einen Pluspunkt hätte geben können.
Der Aufbau ist zuweilen etwas knifflig, dafür gelingt die Reinigung schnell. Alles zusammen genommen haben wir einen guten Entsafter mit leichtem Verbesserungspotenzial aber dafür auch für einen gerechtfertigten Preis. Ganz klar: Unsere Empfehlung.