Topinambur Warenkunde
Tipp 1
Topinambur war einst ein wichtiges Nahrungsmittel der Indianer. Daher stammt auch der Name „Indianerkartoffel“, wie die Knolle noch heißt. Weitere Namen sind „Erdschocke“, „Erdbirne“ und „Jerusalem-Artischocke“.
In Europa tauchte das Gemüse zuerst im 17. Jahrhundert in Frankreich auf. Heimkehrende Seefahrer hatten es aus der „Neuen Welt“ mitgebracht. Die Delikatesse verbreitete sich schnell in ganz Europa, bis die Kartoffel wegen größerer Erträge dem Topinambur in den Dreißigern endgültig den Rang ablief. Von da an geriet das Gemüse fast in Vergessenheit. Außer in Südbaden, wo aus den Knollen Schnaps hergestellt wird.
Im ökologischen Landbau kommt der Topinambur in den letzten Jahren langsam wieder zu neuen Ehren. Und die Knollen der Sonnenblumen-Verwandten sind nicht nur sehr wohlschmeckend, sie überstehen auch die größte Kälte. Deshalb sind die kalten Monate November bis April Erntezeit für Topinambur. Ihr Geschmack erinnert an Artischocke und Schwarzwurzeln.
An nennenswerten Nährstoffen und Vitaminen enthalten die Knollen Eisen, Kalium und Phosphor sowie die Vitamine B1, B2, B6, Niacin und Folsäure. Es hieß lange Zeit, dass Topinambur für Diabetiker besonders geeignet ist. Das in ihm enthaltene Kohlehydrat Inulin schien erhöhte Blutzuckerwerte senken. In Berichten aus der jüngeren Naturheilpraxis werden diese Wirkungen jedoch angezweifelt.