Testbericht: Kaffeemaschine Unold Kaffeevollautomat 28811/28815
Gerätetipp
Lohnenswert bei häufigem Gebrauch.
Testbericht von Ulf Lehner.
Konstruktion
Der Kaffeevollautomat kann sowohl ungemahlenen Kaffee, als auch heißes Wasser zubereiten, sowie Milch mit Dampf aufschäumen. Mit seinen Maßen nimmt er – wie jeder Kaffeevollautomat – zwar nicht wenig Platz ein, aber es gibt sicherlich größere Geräte.
Eine pfiffige Idee ist es, dass das Gerät sich auf einem Drehteller befindet, so dass man an die verschiedenen Geräteteile erreicht, ohne das Gerät zu verschieben. Allerdings muss Platz sein, um das Gerät zu drehen.
Einstellmöglichkeiten
Das Gerät weist auf dem Display automatisch auf verschiedene Aufgaben hin: Wasser oder Kaffee nachfüllen, Kaffeesatz leeren, Entkalken usw. Die Wasserhärte des Ortes lässt sich eingeben, so daß die Aufforderung zum Entkalken sich individuell anpasst.
Hinsichtlich des Stromverbrauches erfüllt das Gerät einerseits ökologische Kriterien, da es einen Hauptschalter besitzt, als auch den Wunsch nach Zeitersparnis durch einen Standby-Zustand erfüllt. Letzterer ist in 5 Zeitstufen einstellbar oder ganz abschaltbar. Allerdings wird nach längerem Standby bzw. sofort nach Ausschalten des Hauptschalters der Funktionstest wieder durchgeführt. Sollte hier das Gerät eine Reinigung für nötig erachten, muss man entweder eine Tasse unter den Auslauf stellen oder darauf achten, dass die Tropfschale leer ist.
Kaffeevariationen
Die Kaffeezubereitung lässt sich durch eine Vielzahl von Einstellungen modifizieren:
- Tassen
- 1 oder 2 Tassen gleichzeitig
- Menge
- 3 Tassengrößen, deren Milliliter-Zahl sich in den Grundeinstellungen verändern lässt
- Stärke
- 6 bis 9 g Kaffee pro Tasse
- Mahlgrad
- je feiner, desto intensiver das Aroma
- Vorbrühen
- eingeschaltet für bessere Aromaentfaltung; sonst ausgeschaltet
- Vormahlen
- eingeschaltet für häufige Benutzung (Zeitverkürzung); sonst ausgeschaltet
- Temperatur
- 3 Stufen
Qualität des Kaffees und des Milchschaums
Ich habe an den Regelgrößen für eine Kaffeequalität noch nicht herum gespielt Das Geschmacksergebnis ist ja auch von der Kaffeesorte abhängig. Nachteilig ist es mir nicht aufgefallen.
Vom Milchschaum bin ich hingegen ziemlich enttäuscht. Kein Vergleich mit dem Cappuccino meines Lieblingscafés. Auch mit meinem elektrischen Milchquirl gelangen mir bei kalter Milch bessere Ergebnisse, dies allerdings auch nur bei einer bestimmten Milchsorte; auch da habe ich hier noch nicht experimentiert.
Außerdem ist auch die Schaumherstellung zeitaufwendig bzw. geht nicht zugleich mit der Kaffeeherstellung: Nach dem Schäumen muss erst der Druck durch Entnahme von Wasser abgelassen werden (also Extratasse), bevor Kaffee möglich ist. Hat man hingegen zuerst Kaffee gebrüht, muss sich das Gerät durch Drücken des gleichen Knopfes erst auf Dampftemperatur erhitzen.
Pflege und Wartung
Zum Thema Zeitaufwand ist noch anzumerken, dass das Gerät viel Pflege und Wartung erfordert, zumindest nach Gebrauchsanweisung: Wasser und Bohnen befüllen, Kaffeeauslauf und Dampfdüse reinigen; Kaffeesatzbehälter, Tropfschale und Brühgruppe leeren/reinigen/trocknen. Brühgruppe sogar danach einfetten (Silikonschmiermittel als Zubehör geliefert). Allein für den Pflegeprozess der Brühgruppe sind in der sehr guten, ausführlichen Bedienungsanleitung 14 Schritte genannt!
Meine Meinung
Für mich als Einzelperson lohnt sich eher ein platz- und zeitsparender elektrischer Espressokocher und ebensolcher Milchschäumer. Wenn viele Leute, etwa in einem Büro oder in einer Großfamilie das Gerät viele Male am Tage benutzen, ist der Unold Kaffeevollautomat sicherlich ein modernes, nach kurzer Einarbeitungszeit durchaus komfortabel zu bedienendes Gerät.