Buchtipp: Stuart Pigotts kleiner, genialer Weinführer 2005
Buchtipp
Weinführer der neuen Generation, fundiert und frech.
Buchkritik von Martina Tschirner.
Was macht einen Weinführer genial? Zunächst einmal, das Urteil des Autors nicht als das Non-plus-ultra hinzustellen. Darauf weist Stuart Pigott gleich zu Beginn seines Buches hin. Und macht den Lesern mit seinen fünf Gesetzen des Weins vor allem Mut, sich auf den eigenen Geschmack zu verlassen.
Auch Laien ermuntert er, sich im Dschungel der Weinwelt zurechtzufinden und mitzumischen. So gibt es für den in Berlin lebenden Engländer zum Beispiel keine falschen Worte, um Wein zu beschreiben. Fachchinesisch für den Rebensaft zu lernen sei unnötig, meint er, weil Wein letztendlich eine subjektive Sache sei.
Ebenfalls klasse: Wenn der Weinkritiker im Anschluss darin mit den zehn seiner Meinung nach größten und dümmsten Irrtümern aufräumt. Etwa dass Rotwein grundsätzlich besser und wichtiger als Weißwein sei. Oder dass es immer auf den richtigen Jahrgang ankomme.
Und dann geht’s ans Einkaufen. Nicht nach Ländern, Lagen, Jahren oder irgendwelchen Schlössern oder Châteaux, die einen vom Etikett aus blenden, rät Stuart Pigott, sondern nach Erzeugern bzw. Produzenten. So ist dann auch sein Buch geordnet, alphabetisch stellt er zunächst trockene und dann süße Rotweine vor. Danach die trockenen und süßen Weißen, sowie Schaumweine. Seine Bewertungen liegen zwischen einem und fünf P, vor gefährlich, schlechten Weinen warnt eine kleine Bombe.
Auch auf die Preise geht Pigott ein, sie reichen von unter 5 Euro bis über 50 Euro. Dazu wird jeder Wein witzig, frech und dabei kompetent beschrieben, ein einziger Lesespaß!
Meine Meinung
Dieser Weinguide ist genial! Obwohl es ein wenig nach Größenwahn riecht, das eigene Buch so zu nennen…