Buchtipp: O’Reillys Kochbuch für Geeks

Buchtipp

Kochbuch mit Vollkompatibilität zur Zielgruppe.
Als ein Geek oder auch Nerd wird ein Mensch bezeichnet, der überwiegend männlichen Geschlechts, hochintelligent, fast nur vor seinem Rechner anzutreffen und mit spärlichen sozialen Kontakten ausgestattet wäre. Geeks arbeiten als Programmierer in Projekten an verschiedenen Orten und kämpfen sich in ihrer Freizeit auf LAN-Partys durch Abenteuerspiele. Sie kommen kaum zum Kochen, haben eine Minimal-Küche und schaffen es, Wasser falsch zuzubereiten. Soweit die landläufigen Vorurteile.
Die Autorinnen Eckenfels und Hildebrandt scheinen sich in diesen Kreisen zu bewegen und die Lebensumstände von Geeks genau zu kennen. Die sind oft alles andere als feinschmeckerfördernd, doch auch Geeks müssen essen. Für sie passt das Geek-Kochbuch wie die Maus zum Laptop.
Wie ein Buch für Informatiker ist das Geek-Kochbuch aufgebaut: allgemeine Einführung, grundlegende Herangehensweisen und konkrete Anwendungen – sprich: Gerichte – rund ums Kochen für Menschen, die wenig Zeit zum Zubereiten aufbringen wollen oder können. Die Rezepte sind in der klassischen Herangehensweise Problem – Lösung – Diskussion aufgebaut und lassen Programmiererherzen höher schlagen.
Die Autorinnen sprechen die Sprache der Informatiker hervorragend: aus der Speisekammer wird die „Library“, die Geräte sind die „Hardware“ und der Anhang die „Manpages“. Ein Kapitel erläutert den Aufbau selbstentworfener „Modularer Rezepte“. Die Zutatenliste eines Muffin-Rezepts wird als ULM-Diagramm dargestellt, die Zubereitung in Form eines Flussdiagrammes, Ernährungsgewohnheiten mit Betriebssystem verglichen.
Die Autorinnen führen kreative Rezepte auf, die in den Berufsalltags eines Geeks passen: Kochen mit nur ein oder zwei Kochplatten, Backen ohne Ofen, Lagern ohne Tiefkühlfach und ohne Speisekammer. Sie gehen auf geek-typische Ernährungsgewohnheiten ein wie möglichst einfach und nicht groß über die Zubereitung denken wollen, die Vorliebe für Asiatisches oder Essen ohne Besteck während des Überlebenskampfes auf der LAN-Party.
Auch Trends wie das Web 2.0 wurden aufgenommen etwa in der Zubereitung von Milchreis, in der es sinngemäß heißt, dass Milchreis schneller anbrennen würde als man einen Feed lesen könne. Tipps zum Einkaufen verhindern allzu lebendige Kulturen im Kühlschrank und im Küchenschrank.
Meine Meinung
Ein besonders gelungenes Geschenk für Geeks.