Buchtipp: Matjes hat immer Saison
Buchtipp
Neue Rezept- Ideen für aufregende Gaumenfreuden.
Buchkritik von Martina Tschirner.
Schon einfach aus der Hand oder zu Pellkartoffeln sind Matjes ein Genuss. Dieses Kochbuch zeigt Wege zu völlig neuen Gaumenfreuden mit der Heringsspezialität. Zum Beispiel als Matjes-Potpourri mit Nudeln, ein Rezept, das Spaghetti Puttanesca nachempfunden ist, also mit Tomaten, schwarzen Oliven und Kapern. Allerdings wird die Fischspezialität dabei nicht wirklich erhitzt, weil das relativ schwierig ist. Man gibt den Matjes deshalb klein geschnitten erst kurz vor dem Servieren zum Gericht. Genau wie bei dem indisch angehauchten Rezept „Gelber Linsenreis mit Brokkoli und Matjes“.
Wie Matjes zum Trendessen auf Parties werden, verrät die Autorin ebenfalls. Fingerfood ist die Lösung. Warum also nicht mal Sushi aus Matjes herstellen. Als Fingerfood eignen sich auch Matjestaler mit Walnüssen und Sandwichtürme mit Meerettichsahne. Ebenfalls aus der Trendecke: nussige Matjes-Wraps. Mit in Streifen geschnittenen Matjes auf Kartoffelbrei und darüber gestreuten Röstzwiebeln soll es sogar möglich sein, für Kinder einen Versuch mit Matjes zu starten.
Nur ein Rezept für die eigene Herstellung von Matjes ist nicht enthalten. Weil das auch nicht klappen würde. Warum, wird im Vorspann des Buches erklärt. Denn Matjesheringe werden nach dem Fang gleich an Bord gekehlt. Das bedeutet, ausgenommen bis auf die Bauchspeicheldrüse. Und die enthält ein bestimmtes Enzym, das zusammen mit dem Salz den Hering reifen lässt. Einem küchenfertigen Hering aus dem Fischhandel fehlt die Bauchspeicheldrüse, der lässt sich höchstens zu einem Salzhering verarbeiten.
Meine Meinung
Für Matjesliebhaber eine große Freude!