Buchtipp: Einfach Eis machen: aus natürlichen Zutaten
Buchtipp
Die heißen Tage können kommen und mit diesem Buch erst recht. Verführerische Eisrezepte aus vielen verschiedenen Zutaten laden zum Probieren und Genießen ein. Die Autorin stellt neue Eiserlebnisse aus über 120 (!) verschiedene Zutaten vor. Von Amaretto über Champagner, Gurke, Mango, Portwein bis Zitronenverbene reichen die Aromen. Bekannte Klassiker wie das Schokoladeneis sind darunter. Interessant wird das Buch durch noch unbekannte Ideen wie Eis aus Jasminblüten und Olivenöl.
Eisrezepte: Von klassisch bis ungewöhnlich
Die besonderen Rezepte sind die, in denen die Autorin Eis aus Blüten, Gemüse und Gewürzen beschreibt. Sie hat keine Scheu, Avocados, Tomaten, Möhren, Rote Beete und Paprika zu Eis zu verarbeiten. Die Rezepte mit Blüten von Hibiskus, Holunder, Jasmin, sowie wie Gewürzen wie Lorbeer, Rosmarin, Koriander und Olivenöl werde ich bei nächster Gelegenheit ausprobieren.
Selbstverständlich sind Eissorten aus Milchprodukten dabei. Da gibt es Eisrezepte aus Milch, Buttermilch, Joghurt, Quark und Ziegenmilch. Auch die beliebten Zutaten Schokolade, Kaffee, Tee und Alkohol verarbeitet Marion Schmid in verführerische Eissorten. Eis aus Früchten sowieso, wie das auf dem Titelbild dargestellte Sorbet aus Granatapfelsaft.
Nicht nur für Menschen mit Laktoseintoleranz hält das Buch Rezepte für erfrischende Sorbets bereit. Ein Sorbet ist Eis aus gefrorenem Fruchtsaft, braucht keine Milchprodukte und ist leicht herzustellen. Darunter sind interessante Ideen wie Sorbets aus Ingwer, Apfel und Sellerie, Estragon und Espresso.
Schließlich bilden die Parfaits – das sind halbgefrorene Eiskreationen aus Ei, Sahne und Frucht – den gelungenen Abschluss durch die Ideensammlung. Besonders gefallen haben mir die Parfaitrezepte mit Ingwer, Orange, Nüssen und Zimt.
Gestaltung: Kühl und gekonnt
Die Gestaltung kommt der Qualität der Rezepte in meinen Augen nahe. Fein abgestimmte Elemente wie Typografie, Fotos von Details und Weißraum machen das Buch zu einem kleinen Erlebnis. Sehr angetan bin ich von der vielleicht schlichten, aber klaren Gestaltung und den gelungenen Fotos. Sie präsentieren die Eiskugeln für sich alleinstehend in farblich passender Umgebung.
Praktische Hilfen und Anregungen
Bei vielen Rezepten gibt die Autorin Tipps für Abwandlungen, Verfeinerungen und Ergänzungen. Dabei zeigt sie auch hier ihre Erfindungsgabe. Sie steigert den Geschmack des Pistazieneis‘ mit etwas gerösteten Pistazienstücken, gibt dem Apfel-Sellerie-Sorbet mit weißen Pfeffer eine neue Note oder empfiehlt eine ungewöhnliche Beigabe aus gezuckerten Oliven zum Orangeneis.
Zwei Inhaltsverzeichnisse erleichtern es, passende Rezepte zu finden. Entweder sucht man nach dem Rezept in der Gliederung nach Kapitel oder in der Auflistung der verwendeten Zutaten und hat schnell ein Rezept gefunden.
Über die Autorin Marion Schmid
Marion Schmid studierte Geisteswissenschaften, war Verlegerin, Lektorin und bereiste viele Länder, bevor sie sich in Berlin niederließ, wo sie 2011 die eisbox eröffnete, die schnell zum heiß geliebten Kultladen im Moabiter Kiez avancierte.
Meine Meinung
„Einfach Eis machen aus natürlichen Zutaten“ ragt mit Kreativität und Gestaltung aus dem Angebot der Eisbücher als meine besondere Empfehlung heraus.
Post Scriptum
Alle Rezepte im Buch können mit dem haushaltsüblichen Gefriergerät zubereitet werden. Eismaschinen sind nicht notwendig. Sie erleichtern aber die Zubereitung, da sie selbst während des Gefrierens die Zutaten zu einer einheitlichen Masse verrühren.