Buchtipp: Befreite Ernährung: Nahrung für Gesundheit und Wohlbefinden
Buchtipp
Zurück zur Wahrnehmung
Der Autor Christian Opitz beschäftigt sich sich seit Jahrzehnten mit den vielen Ernährungsformen und führte sie selbst lange Zeit durch. Anhand seiner Erkenntnisse entwickelte er eine eigene Ernährungsform, die er die „Befreite Ernährung“ nennt.
Sympathisch an seinem Konzept ist, dass man kaum darüber nachdenken muss, was man isst, wieviel man isst und was nicht gegessen werden sollte. Opitz argumentiert nachvollziehbar, dass die eigene Wahrnehmung dessen, was der Körper braucht und will, wieder erlangt werden sollte.
Die vier Leitlinien der Befreiten Ernährung
Die Eckpfeiler von Opitz‘ „Befreiten Ernährung“ sind
- natürlicher Hunger
- grüne Smoothies
- rohe gesättigte Fette
- von ihm vertriebene Nahrungsergänzungsmittel.
Natürlicher Hunger ist in unserem durchgeplanten Alltag nicht mehr die Regel. Er lässt sich jedoch wieder erlangen. Grüne Smoothies sind die zur Zeit beste Form, wertvolle Inhaltsstoffe mit oft erlebten heilenden Wirkungen aufzunehmen. Rohe gesättigte Fette geben, laut Opitz, dem Körper Energie. Die von ihm zusammengestellten Nahrungsergänzungsmittel mit den Namen „Happy Brain“, „Happy Sun“ und „Happy Moon“ führen dem Körper weitere Mineralien und Spurenelemente zu.
Wenn man diese Eckpfeiler in seine Ernährung integriert habe, könne man alles andere, worauf man Appetit habe, hinzunehmen, so Opitz.
Nur für Fortgeschrittene?
Da auch ich mich seit Jahrzehnten mit vielen Ernährungsformen theoretisch und praktisch auseinander gesetzt habe, konnte ich das Buch leicht lesen. Viele Begriffe waren mir bekannt, wie „Vata-Typen“, „basische Ernährung“ und „Omega-6-Fettsäuren“.
Doch den meisten Interessierten sind solche Begriffe nicht bekannt. Leider werden sie im Buch nicht näher erklärt. Die Ratlosigkeit, die manch einer beim Lesen von Opitz‘ Buch erfährt, schmälert den Erkenntnisgewinn.
Das Buch zu lesen setzt Kenntnisse voraus, die nur Menschen besitzen, die sich aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen sehr intensiv mit vielen Ernährungsphilosophien beschäftigt haben.
Nicht untermauerte Thesen
Mir erscheint das Buch als ein dezentes Marketing-Instrument für Opitz‘ eigene Nahrungsergänzungsmittel. Gegen eine solche Form der Vermarktung habe ich nichts einzuwenden. Doch das Buch enthält keine wissenschaftlich haltbare Belege oder Literaturhinweise, die die vom Autor behauptete Wirkungen untermauern könnten.
Opitz schreibt von seinen eigenen Erfahrungen und die anderer. Im Web fand ich hin und wieder in Foren, sozialen Medien etc. Beiträge von Menschen, die sich sowohl kritisch zur Befreiten Ernährung äußern als auch andere, die von guten Erfahrungen, Rückgang von Symptomen bei chronischen Krankheiten und sehr guten Körpergefühl berichteten. Diese wenigen Fundstücke reichen mir noch nicht, um darin Opitz‘ Thesen als allgemeingültig zu sehen.
Meine Meinung
Aufgrund der Verknüpfung der Thesen des Autors mit dem Vertrieb seiner Nahrungsergänzungsmittel halte ich sein Buch für eingeschränkt empfehlenswert. Die „Befreite Ernährung“ ist in der Diskussion um gesunde Ernährungsformen für Kenner verschiedener Ernährungsformen jedoch ein interessanter Beitrag, der eine nährere Auseinandersetzung und Versuch wert ist.