Spirituosen brennen
Tipp 1: Geeignete Früchte
Vor allem für Anfänger eignet sich der Apfel am besten, um einen Obstbrand herzustellen.
Mit am beliebtesten ist die Birne, dann folgen Marille bzw. Aprikose, Kirsche, Pflaumen und Zwetschgen, Quitten, Himbeeren und Wein. Wobei Himbeeren viel zu oft als Waldhimbeeren auf Etiketten auftauchen. Soviel wilde Exemplare der aromatischen Waldbeere gibt es auf der ganzen Welt nicht.
Andere wilde Früchte, die zu Schnaps gebrannt werden können sind Vogelbeeren, Heidel- und Brombeeren, Holunder, Schlehen und Sanddorn.
Tipp 2: Voraussetzungen zum Brennen
Um den Kauf einer Brennanlage, und zwar am besten einer modernen mit Wasserbad, kommen Sie nicht herum. Lassen Sie sich vor dem Kauf im Fachhandel beraten, egal ob Sie nur privat einen Schnaps von Äpfeln aus Ihrem Obstgarten brennen wollen oder das Destillat professionell in den Handel bringen möchten.
In jedem Fall ist das Brennen von Spirituosen steuerpflichtig und muss dem Zollamt gemeldet werden. In Deutschland melden Sie sich am besten bei Ihrem zuständigen Zollamt und machen sich mit dem so genannten Branntweinmonopolgesetz vertraut.
Der deutsche Zoll informiert auf seiner Website über die Branntweinsteuer. Das Bundesjustizministerium informiert über das Gesetz über das Branntweinmonopol und die Branntweinmonopolverordnung.
Tipp 3: Vorbereitungen
Wichtig für die Herstellung eines guten Obstbrandes ist einwandfreies, sauberes Obst. Die Früchte sollten aromatisch sein und ihre optimale Reife haben.
Dann geht es ans Einmaischen: Von den Früchten werden zunächst Stängel, Rispen und zum großen Teil auch die Steine entfernt, dann werden sie zerkleinert. Fruchtsäfte treten aus, und der enthaltene Fruchtzucker beginnt zu gären.
Es entsteht eine alkoholhaltige Flüssigkeit. Ist aller Zucker vergoren und in Alkohol umgewandelt, kann die Maische gebrannt werden.
Tipp 4: Der Brennvorgang
In der Brennanlage wird die Maische in der Brennblase gleichmäßig erhitzt. Der aufsteigende Dampf sammelt sich in einem Helm, kondensiert im so genannten Geistrohr und sammelt sich dann im Kühler.
Solch ein Brennvorgang dauert meist gute zwei Stunden und ergibt in einer einfachen Brennanlage zunächst nur einen Raubrand. Mit seinem meist stechendem Geschmack sollte er nur verdünnt mit Wasser gekostet werden. Dieser Raubrand muss noch ein zweites Mal gebrannt werden und ergibt dann den Feinbrand, bestehend aus Vor-, Mittel- und Nachlauf.
Das Endprodukt wird nur aus dem Mittellauf gewonnen, der keine unerwünschten Substanzen wie Vor- und Nachlauf enthält.
Tipp 5: Geräte für selbstgemachte Spirituosen
Was Sie benötigen, ist in den meisten Haushalten vorhanden:
- eine Waage zum Abwiegen der Zutaten,
- ein Sieb, um Obst, Kräuter und Wurzeln anzuspülen,
- Messbecher und
- Messer, sowie
- ein Gefäß für den Ansatz, beispielsweise ein großes Weckglas oder ein Keramikgefäß.
Ist der Ansatz durchgezogen, braucht es:
- einen Filter und/oder Mulltuch zum Filtern von Rückständen,
- Flaschen zum Einfüllen und
- einen Trichter, und
- zu guter Letzt Etiketten, damit sie wissen, welche Schätze Sie horten.
Nicht vergessen: Alle Gefäße und Flaschen müssen immer absolut sauber sein!
Es geht weiter mit den Tipps in Brände selbermachen und Schnäpse selbermachen.